Da das Wissen rund um das Thema Goldwaschen sehr umfangreich ist, haben wir hier die relevantesten Informationen für euch noch einmal zusammengefasst.

 

Wie funktioniert Goldwaschen und was brauche ich dazu?

Nun, Gold zählt mit seinem hohen Eigengewicht von 19,25g auf 1ccm zu den schwersten Elementen der Minerale, die wir als Goldwäscher finden können. Es ist damit schwerer als Silber mit 10,5g auf 1 ccm und Blei mit 11,3g auf 1ccm. Das Gewicht von Wasser beträgt 1,0g auf 1 ccm. Diese Eigenschaft des hohen spezifischen Gewichtes des Goldes machen wir Goldwäscher uns zunutze. Das Sand-, Steine-, Goldgemisch wird durch Beigabe von viel Wasser unter kräftigem Schütteln der Goldwaschpfanne sortiert. Zurück bleiben am Ende feiner schwarzer Sand und Goldflitter am Boden der Goldwaschpfanne. Wie das in der Praxis funktioniert, lernt ihr bei uns! Welche Utensilien benötigen wir also zum Goldwaschen? Erstaunlich wenig ist die Antwort! Wir benötigen lediglich eine Goldwasschpfanne, einen Spaten und/oder eine Schaufel, ein Glasröhrchen, und eine Pipette. Nun gilt es gute Stellen zu finden. Diese Stellen zu lokalisieren, sowie der richtige Umgang mit der Waschpfanne werdet ihr ebenfalls unter unserer Anleitung erlernen. Wer gelernt hat das feine Gold des Rheins zu waschen, wird in der Lage sein, auf der ganzen Welt Gold zu waschen!

 

Kann man vom Goldwaschen leben oder gar reich werden?

Eher nicht. Wenn sich Profis richtig ins Zeug legen, können zwei bis drei Gramm am Tag zusammen kommen. Eine gute Stelle und professionelle Ausrüstung vorrausgesetzt. Wahrscheinlicher sind Funde zwischen 10 bis 100 Milligramm pro Tag.

1 Gramm Gold (99,99er Feingold) entsprechen beim derzeitigen Tageskurs 59,55 EUR (21.12.2023). Dabei handelt es sich um den Preis für das fertige Produkt in Barren- oder Münzform, und nicht den für unraffiniertes Gold. Goldwaschen ist in erster Linie ein Hobby. Genau wie Bergsteigen, Wandern, Angeln, Stricken oder Lesen. Aber wir finden, Goldwaschen hat das gewisse Etwas. Etwas exklusives.

Wenn die Frage auftaucht, ob es Deutschland überhaupt Gold gibt und man daraufhin ein Röhrchen mit echtem, selbst gewaschenem Rheingold zückt, hat man den Wow-Effekt auf seiner Seite.

 

Wo kommt das Rheingold eigentlich her?

Rheingold, das heute im Rheintal zwischen Basel und Mainz gewaschen werden kann, stammt ursprünglich aus alten Quarzgängen des Grundgebirges der schweizer Alpen und gelangte während der Würmeiszeit vor ungefähr 18.000 Jahren in das Napfgebiet, wo es über die Emme durch die Aare bei Waldshut in den Rhein gelangte.
Gelangt auch heute noch Gold in den Rhein? Die Verwitterung der Gebirge in der Schweiz geht nachwievor weiter und goldhaltige Gesteine wie Quarz, die an der Oberfläche anstehen, werden auch heute noch mitsamt dem darin enthaltenem Gold in den Rhein transportiert. Da der Rhein durch die Gletscher der letzten Eiszeit einen andern Verlauf  bekam, mündet er seit dieser Zeit in den Bodensee. Dieser ist die Endstation für das Geschiebe des schweizer Rheins und damit für das Gold.

 

Wo kann man in Deutschland Gold finden?

Gold gibt es im gesamten Rhein, nennenswert zwischen Waldshut und unterhalb von Mainz. In einigen Bächen und Flüssen des Schwarzwalds, im Edergebiet im hessischen Waldeck, im Moselgebiet und im Hunsrück, in der Eifel, dem Fichtelgebirge, in der Oberpfalz, im bayerischen Wald, den bayerischen Alpenflüssen, im thüringer Wald, und im Erzgebirge. Grob zusammengefasst in den Flüssen Rhein, Main, Elbe, Donau, Nahe, Mosel, Weser, Saale, Eder.

 

Gold oder nur "Katzengold"?

Wie schon gesagt ist Gold rund 19 (19,3) mal schwerer als Wasser. Das nutzen wir bei der Goldsuche aus. Manchmal allerdings bleiben größere Stückchen Glimmer (Katzengold) in der Pfanne zurück und gerade als Anfänger ist man sich unsicher ob es sich dabei um Gold handelt oder nicht. Du wirst bei uns lernen, Gold von ähnlich aussehenden Mineralien zweifelsfrei zu unterscheiden.

 

Die Qualität des Rheingoldes

Durch den Geschiebetransport im Fliessgewässer nehmen Begleitminerale ab und der Feingoldgehalt des Goldes steigt. Laborchemiche Messungen des Feingoldgehalts ergaben folgende Ergebnisse:

Bei Flusskilometer 303 wurde ein Feingoldgehalt von 927.79, bei Kilometer 360 schon 936.29, und bei Kilometer 403 sagenhafte 951,04.

Gegenübergestellt sei 18 karätiges Gold. Es entspricht einem Feingoldgehalt von 750.

Wie viele Rheingoldflitter kommen auf 1 Gramm? Diese Zahl wird beeinflusst aus welcher Region die Flitter stammen. Ein jeder Fluss und ein jeder Bach "zerkaut" auf dem Weg zu seiner Mündung sein Geschiebe. Dabei wird auch das Gold stetig kleiner und reiner. Zählversuche aus einer Menge von 100 Gramm Rheingold aus der Region „Mittlerer Oberrhein“ (ca. Stromkilometer 300 bis 400) brachten das Ergebnis von rund 286.000 Flittern pro Gramm und damit ein durchschnittliches Gewicht von 0,0035 mg pro Flitter.

 

Gesetzliche Bestimmungen/Natur und Gewässerschutz

Darf ich in ganz Deutschland Gold waschen?

Im Grunde genommen ja, wenn gewährleistet ist, dass:
- ich nicht in einem Naturschutzgebiet wasche.

- ich mich an die individuellen Gesetzmäßigkeiten des Landes oder Kommune halte. (Bei Unsicherheit immer erfragen!)

- ich ausschlisslich mit Handgeräten (Schaufel, Pfanne, kleine Rinne und Eimer oder Gießkanne) wasche.

- nicht ohne Erlaubnis des Eigentümers/Pächters/Vereins an einem Gewässer wasche.
- keine Veränderungen hinterlasse, die für andere Menschen eine Gefahr darstellen oder den natürlichen Lauf des Baches/Flusses beeinflussen (zB tiefe Löcher, Ufer untergraben).

Und selbstverständlich hinterlassen Goldwäscher und Goldwäscherinnen keinen Abfall in der Natur.

 

In diesem Sinne, GLÜCK AUF!